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Professor Heinz Wenzl, TU Clausthal, erläutert Hintergründe und Motivation der Dialogplattform Power-to-Heat.


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Professorin Silke Köhler, Beuth Hochschule für Technik Berlin, zeichnet Stefanie Celan, TU Braunschweig, für das beste Poster aus.


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Minister Stefan Wenzel und Staatssekretär Rainer Baake während der Podiumsdiskussion am Abend des ersten Veranstaltungstages.

In der Niedersächsischen Landesvertretung beim Bund fand am 15. und 16. Mai 2017 die 3. Dialogplattform Power-to-Heat statt. Das Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) veranstaltete die Tagung im Jahr 2017 erstmals gemeinsam mit der Energietechnischen Gesellschaft (ETG) im Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE). Kooperationspartner war die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN). Die wissenschaftliche Organisation oblag auf Seiten des EFZN Professor Heinz Wenzl vom Institut für Elektrische Energietechnik und Energiesysteme (IEE) der TU Clausthal.

Mehr als 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wissenschaft, Wirtschaft und Behörden kamen im Rahmen der Tagung miteinander ins Gespräch. Angeregt durch fast 20 Vorträge und eine breit angelegte Posterausstellung fand ein intensiver Austausch über wissenschaftliche Fragestellungen, technische Neuerungen und reale Erfahrungen mit bestehenden Power-to-Heat-Anlagen statt. Hierzu stellen sich aktuell zahlreiche regulatorische bzw. wirtschaftliche Fragen, da der geltende Regulierungsrahmen geschaffen wurde, als die Sektoren noch streng voneinander getrennt betrachtet wurden. Daraus resultierende Nachteile für Power-to-Heat-Anwendungen und erforderliche Reformen waren u.a. Themen, die in vielen Vorträgen aufgegriffen wurden. Auf Seiten der Technik setzten sich die Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer insbesondere mit der bestehenden Herausforderung auseinander, wie Strom für thermische Anwendungen netzdienlich oder zumindest, ohne einen zusätzlichen Netzausbau im Verteilnetz zu verursachen, eingesetzt werden kann.

Die ausgestellten Poster wurden dem Plenum von ihren Autoren in kurzen Vorträgen erläutert. Von der Einladung, über die präsentierten Inhalte in den Veranstaltungspausen mit den Ausstellern zu diskutieren, wurde zahlreich Gebrauch gemacht. Den ersten Platz der Posterprämierung am Ende der Tagung belegte Stefanie Celan vom elenia - Institut für Hochspannungstechnik und Elektrische Energieanlagen der TU Braunschweig - mit ihrem Poster zum Thema „Netzdienlich betriebene Wärmepumpen, Batteriespeicher und E-Kfz: Flexibilitätsanreize zur verbesserten Sektorkopplung bei Netzengpässen“.

„Welchen Beitrag leistet die Kopplung des Stromsektors mit dem Wärme- bzw. Kältesektor zum Erfolg der Energiewende?“ Am Abend des ersten Veranstaltungstages nahmen zahlreiche Tagungsgäste die Gelegenheit wahr, an einer vom Land Niedersachsen unter dem Motto „Politik trifft Wirtschaft und Wissenschaft“ veranstalteten Podiumsdiskussion zum Thema teilzunehmen. Zu den Diskutanten zählten u.a. der damalige Niedersächsische Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz Stefan Wenzel sowie Rainer Baake, für die Abteilungen Energie- und Europapolitik zuständiger Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi). Für das EFZN nahm Professor Hartmut Weyer, Direktor des Instituts für deutsches und internationales Berg- und Energierecht der TU Clausthal, an der Gesprächsrunde teil. Aus Sicht von Minister Wenzel kann die sektorübergreifende Interaktion von Strom- und Wärmenetzen in ihrer Bedeutung für die Abkehr von fossilen und die Hinwendung zu erneuerbaren Energieträgern nicht hoch genug bewertet werden. „Power-to-Heat hat sich von einem ‚No-Go‘-Thema zu der zentralen Voraussetzung gewandelt, um die Energiewende schaffen zu können.“, stellte der Minister fest.

Am Ende der Tagung bestand unter den Anwesenden Einigkeit, dass Power-to-Heat als Primärnutzen im Wärmesektor verstanden werden sollte. „Power-to-Heat ist keine Resterampe.“, konstatierte der Abschlussredner Dr. Patrick Graichen, Direktor der Agora Energiewende.

 


Der Tagungsband ist in der EFZN-Schriftenreihe im Cuvillier Verlag erschienen,

ISBN: 978-3-73699-532-1.