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Austausch zu nachhaltiger Städteplanung und Energietransformation

Ukrainische Delegation aus Mykolajiw besucht das Energie-Forschungszentrum Niedersachsen auf dem Energie-Campus Goslar

Elf leitende Mitarbeiter:innen der Mykolajiwer Stadtverwaltung aus den Bereichen Architektur und Stadtplanung, Energie, Energieeffizienz, Hoch- und Straßenbau besuchten für eine Woche niedersächsische Partner aus Wirtschaft, Forschung und den Kommunen. Im Mittelpunkt der Delegationswoche in Hannover standen der praxisnahe Austausch und mögliche Lösungsansätze für eine nachhaltige Städteplanung und einen praktikablen Wiederaufbau nach den Zerstörungen durch den russischen Angriffskrieg. Anfang Dezember 2024 war die Delegation zu Gast auf dem Energie-Campus in Goslar.

Einleitend stellte Geschäftsführer Dr. Wolfgang Dietze den Delegationsmitgliedern die vielfältigen Forschungs- und Netzwerkaktivitäten des efzn vor und betonte dabei die weitreichenden Möglichkeiten zur Zusammenarbeit: „Die niedersächsische Energieforschung, die über das efzn gebündelt und vernetzt wird, beschäftigt sich mit der gesamten interdisziplinären Bandbreite der Erneuerbaren Energien und der Energietransformation. Wir möchten auf Basis dieser thematischen Vielfalt als Brücke und Vermittler fungieren, um unsere ukrainischen Partner mit niedersächsischen Wissenschaftler:innen in Kontakt zu bringen, die zukünftige Aufbauvorhaben im Energiebereich mit ihrer Expertise unterstützen könnten.“

Schlaglichter der niedersächsischen Stadtplanungs- und Energieforschung

Anschließend erhielten die Delegationsmitglieder konkrete Einblicke in die niedersächsische Stadtplanungs- und Energieforschung: Wissenschaftler:innen der Technischen Universität Braunschweig präsentierten den universitären Forschungsschwerpunkt „Stadt der Zukunft“, der einen ganzheitlichen inter- und transdisziplinären Ansatz verfolgt, um die komplexen Herausforderungen einer nachhaltigen Stadtentwicklung zu bewältigen. Während Dr. Anna Maria Lux, Geschäftsführerin des Forschungsschwerpunkts, die zentralen Ziele und Inhalte von „Stadt der Zukunft“ darlegte, sprach Mathias Hehle, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Bauklimatik und Energie der Architektur (IBEA), über die Forschungsarbeit des IBEA zum resilienten und energieeffizienten Bauen, etwa mit alternativen und klimafreundlichen Baustoffen wie Holz und Lehm. Yevheniia Berchul und Olaf Mumm vom SpACE Lab at ISU – Institute for Sustainable Urbanism (Leitung Prof. Dr. Vanessa Miriam Carlow) stellten unter der Überschrift „Stadtentwicklung – wissensbasiert und kooperativ“ anwendungsorientierte Forschungsprojekte ihres Instituts vor.

Für das Fraunhofer HHI sprach Priv.-Doz. Dr. Ulrike Willer, Mitglied des efzn-Forschungsservice, über ein von efzn-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Wolfgang Schade geleitetes Forschungsvorhaben zum Einsatz  von B-Ware und Second-Life-Batterien. Das am Fraunhofer HHI durchgeführte Projekt zielt darauf ab, für ihren ursprünglichen Einsatzzweck nicht mehr geeignete Batterien für die dezentrale Energieversorgung und Trinkwasseraufbereitung nutzbar zu machen, insbesondere in ländlichen Regionen Afrikas. Mittels Photovoltaik generierter elektrischer Strom wird in mobilen, tragbaren Batteriekoffermodulen gespeichert, die als individuelle Stromquelle genutzt werden können. Der Aufbau des “Minikraftwerks“ ist modular und besteht aus 10-Fuß Containermodulen. Im Rahmen einer abschließenden Führung wurde den Delegationsmitgliedern die Batterieproduktion vor Ort präsentiert und die portablen Batteriespeichermodule demonstriert.

Delegationsbesuch vertieft Partnerschaften mit Stadt und Region Mykolajiw

Das einwöchige Delegationsprogramm wurde von der Industrie- und Handelskammer Hannover und im Austausch mit dem Büro für Internationale Angelegenheiten der Landeshauptstadt Hannover vorbereitet und umgesetzt. Im Mittelpunkt der Delegationswoche in Hannover standen der praxisnahe Austausch und mögliche Lösungsansätze in den Bereichen Energie(-transformation), Hochbau, Verkehrswege, Energieeffizienz, Flächenrecycling und Kreislaufwirtschaft. Die umfassende Vernetzung der in städteplanerischen Prozessen involvierten Parteien war ebenso Thema wie auch mögliche gemeinsame Ansätze für Schulungen, Fort- und Weiterbildungen.

Finanziert wurde die Reise der Stadt Mykolajiw aus Mitteln des Landes Niedersachsen im Rahmen der Solidaritätspartnerschaft. Das Land Niedersachsen ist mit der Oblast Mykolajiw, die Landeshauptstadt Hannover mit der Stadt Mykolajiw verpartnert.

Über das efzn

Das Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (efzn) ist ein gemeinsames wissenschaftliches Zentrum der Universitäten Braunschweig, Clausthal, Göttingen, Hannover und Oldenburg. Als zentrale niedersächsische Forschungs-, Vernetzungs- und Kommunikationsplattform bündelt es die Energieforschungskompetenzen der Universitätsstandorte aus den Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften und führt die Akteure der Transformation des Energiesystems aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft zusammen.

Mehr erfahren: www.efzn.de

Kontakt

Andree Späth, efzn-Geschäftsstelle
kommunikation@efzn.de
Tel.: (05321) 3816 8097

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Im Rahmen verschiedener Vorträge erhielten die Delegationsmitglieder konkrete Einblicke in die niedersächsische Stadtplanungs- und Energieforschung. Foto: © efzn

Im Rahmen einer Führung wurde den Delegationsmitgliedern die Produktion von Batterien zur dezentralen Energieversorgung und Trinkwasseraufbereitung vorgestellt. Foto: © efzn