Zum Hauptinhalt springen

Innovationsbereich III

Vertrauenswürdige Selbstorganisation

Software-Agenten sind autonom entscheidungs- und lernfähige Systeme, die die Realisierung von skalierbaren und adaptiven Automatisierungssystemen ermöglichen und als technische Abstraktion von dezentralen Energieanlagen untersucht sowie teilweise im Feld getestet wurden. Dabei können menschliche Nutzende über Parameter in Form von (strikten) Vorgaben und Präferenzen Einfluss auf die Entscheidungsfindungsprozesse der Agenten nehmen, ohne die Autonomie und die Adaptivität der Agenten einzuschränken. Bislang wurden dabei aber ausschließlich technische Restriktionen modelliert und die Auswirkungen autonomer Entscheidungen durch Agenten auf menschliche Nutzende weitestgehend vernachlässigt.

Teilprojekt III.1

Analyse und Modellierung individueller und sozialer Aspekte in (sozio-)technischen (Agenten-)Systemen

Das Teilprojekt fokussiert die Analyse von Vertrauen in sozio-technischen Energiesystemen und die Gestaltung von Mensch-Maschine Schnittstellen (MMS), um dieses Vertrauen zu fördern. Damit Menschen und technische Systeme vertrauensvoll kooperieren können, müssen sie interagieren. Hier geht es darum zu untersuchen, welche Gestaltungsprinzipien für MMS abgeleitet und umgesetzt werden können.

Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse wird in Anknüpfung an Innovationsbereich V betrachtet, inwieweit hilfreiche Designprinzipien auch für soziale und gesellschaftliche Interventionen daraus ableitbar sind.

Forschende

Prof. Dr. Frank Eggert
TU Braunschweig

Teilprojekt III.2

Vertrauenswürdigkeit individueller Agenten in sozio-technischen Energiesystemen

Ziel dieses Teilprojekts ist die Entwicklung und Evaluation von vertrauenswürdigen (Software-) Agenten, die auf der Haushaltsebene als Schnittstelle zwischen menschlichen Nutzenden und dem selbstorganisierenden System (TP III.3) agieren. Dazu wird in Kooperation mit TP III.1 erarbeitet, welche Aspekte des Vertrauens und der Vertrauenswürdigkeit für die Kooperation von Menschen und Maschinen in sozio-technischen Energiesystemen besonders relevant sind.

Ausgewählte Ansätze aus dem Bereich der Artificial Moral Agency werden anschließend daraufhin untersucht, inwieweit sie die Abbildung der Vertrauensaspekte in die formalen Entscheidungs- und Lernprozesse eines autonomen, adaptiven Agenten ermöglichen.

Forschende

Prof. Dr.-Ing. Astrid Nieße
Universität Oldenburg/OFFIS

Teilprojekt III.3

Zuverlässigkeit von Agentenverbünden durch kontrollierte Selbstorganisation in aktiven Verteilnetzen

Ziel dieses Teilprojekts ist die Entwicklung und Evaluation eines selbstorganisierenden Agentensystems, das insbesondere auf Quartiersebene Aufgaben im Betrieb der sicherheitskritischen Infrastruktur übernehmen kann, sowie relevante Potentiale an Flexibilität für den sicheren Systembetrieb aus der Niederspannungsebene verlässlich erschließen kann.

Eine zentrale Herausforderung aus Sicht eines zuverlässigen Betriebs ist dabei die Fähigkeit des Agentensystems, den eigenen internen Zustand und die erreichte Zuverlässigkeit beobachten und bewerten zu können. Dazu werden Konzepte aus dem Organic Computing so erweitert, dass Agentenverbünde zur Laufzeit über ihren internen Zustand reflektieren und ihr Verhalten im Sinne der Zuverlässigkeit günstig beeinflussen können.

Forschende

Prof. Dr.-Ing. Astrid Nieße
Universität Oldenburg/OFFIS