Soziale Dynamiken der Energietransformation
Die Transformation des Energiesystems ist ein dynamischer und oft konfliktreicher Prozess. Die Energiewende ist nicht nur eine herausfordernde technische, sondern auch eine tiefgreifende gesellschaftliche Aufgabe. Forschung zur Energiewende muss daher in einer sozio-technischen Perspektive erfolgen und entstehende soziale Dynamiken analysieren.
Die Forschungsplattform Soziale Dynamiken der Energietransformation wurde beantragt durch die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, die Georg-August-Universität Göttingen, gemeinsam mit dem Soziologischen Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) e. V. an der Georg-August-Universität Göttingen und der Universität Vechta.
Sprecherstandorte sind die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und die Georg-August-Universität Göttingen/SOFI. Das Sprecher:innenteam besteht aus Prof. Dr. Jannika Mattes (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg) und Prof. Dr. Berthold Vogel (SOFI). Koordinatorin der Forschungsplattform ist Julia Zilles (SOFI).
Ziele, Methoden und Innovationsbereiche
Motivation und Forschungsansatz
Die Forschungsplattform ist über gemeinsame Fragestellungen und strukturierte Zusammenarbeit mit allen anderen Forschungsplattformen interdisziplinär verknüpft. Drei Teilprojekte bearbeiten übergreifende Fragestellungen, sechs Teilprojekte wenden sich je einem der Themen der technikwissenschaftlich ausgerichteten Forschungsplattformen zu. Die definierten Innovationsbereiche greifen unmittelbar ineinander und arbeiten eng zusammen. Standortübergreifend wird ein enger Austausch gewährleistet, in den auch das weitere gesellschaftswissenschaftliche Netzwerk des EFZN sowie das TEN.efzn eingebunden werden
Technologische Entwicklungen und soziale Dynamiken werden interdependent in den Blick genommen. Die Forschungsplattform bildet die konzeptionelle, integrierende Klammer von TEN.efzn und verfolgt die Zielsetzung die gesellschaftswissenschaftlichen Fragestellungen der Energiewende explizit als eigenen Forschungsbereich weiterzuentwickeln sowie in enger Abstimmung mit den technischen Forschungsplattformen die sozialen Dynamiken immer auch in ihrer Verbindung zur technischen Entwicklung zu betrachten.
Innovationsbereiche
Name | Forschungsfragen |
I. Transition | Analyse zugrundeliegender sozialer Dynamiken, insb. Interaktionen, Macht-, Aushandlungs-, Normierungs- und Lernprozessen im Zusammenhang mit der Energietransformation. |
II. Partizipation & Kollektives Handeln | Transdisziplinärer Forschungsansatz, um unterschiedliche Logiken des kollektiven Handelns in der Energiewende besser zu verstehen und strukturierte Ansätze für kollektives Handeln zu erarbeiten. |
III. Soziale Flieh- und Bindekräfte | Analyse der gesellschaftlichen Spannungen und Konflikte, die Gemeinwohl und Zusammenhalt herausfordern, nach gerechter Gestaltung verlangen und die Chance auf Gleichwertigkeit bieten. |
Innovationsbereich I - Transition
Sozio-technische Energiesysteme sind aktuell mit zwei zentralen Herausforderungen konfrontiert: zum einen beschleunigen sich Transitionsprozesse stark, zum anderen findet mit der Sektorkopplung eine zunehmende Verflechtung zwischen unterschiedlichen Technologien und Systemen statt.
Innovationsbereich II - Partizipation und Kollektives Handeln
Die Transformation des Energiesystems erfordert die enge Kooperation verschiedener Akteursgruppen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Daraus resultieren für die verschiedenen Akteure in der Energietransformation untrennbare, wechselwirkende Veränderungen der Akteurskonstellationen und Rollen(-verständnisse).
Innovationsbereich III - Soziale Flieh- und Bindekräfte
Die ökologische Transformation unserer Arbeits- und Lebenswelt im Allgemeinen und die Energiewende im Besonderen sind nicht nur herausragende technische und anspruchsvolle infrastrukturelle Aufgaben, sondern in vielfacher Hinsicht auch gesellschaftliche Provokationen. Sie repräsentieren wichtige soziale Fragen und fordern den Zusammenhalt heraus.