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EFZN-Forschungsverbund Wasserstoff Niedersachsen

Fokusgruppe 3: Nachhaltige Wasserstoffverbrennungskonzepte im Zuge der Energiewende

Gegenstand der Arbeiten in dieser Fokusgruppe ist die Erarbeitung von Konzepten für eine kontrollierte, direkte Verbrennung von Wasserstoff und die energetische Nutzung der frei werdenden thermischen Energie.

Ziel ist beispielsweise die technische Realisierung von geeigneten Hochtemperaturverbrennungsprozessen. Im Vergleich zu einer  Brennstoffzellennutzung erfordert die direkte Verbrennung von Wasserstoff je nach Zielenergie geringere Investitionen, ist aber gleichzeitig ebenso treibhausgasneutral und umweltschonend.

Demzufolge wird für diesen Energiewandlungspfad im Mobilitätssektor, in der Wärmenutzung und im Zusammenhang mit  Energiespeicherkonzepten und der Sektorenkopplung ein großes Nutzungspotential gesehen.

Wasserstoffverbrennung als Baustein einer CO2-freien Zukunft

Die Nutzung von nachhaltig erzeugtem Wasserstoff mittels Verbrennung ist aufgrund der hohen Verbreitung der entsprechenden Technologien von großem Interesse für die CO2-freie Zukunft. Dies betrifft einerseits den Mobilitätssektor in der Luftfahrt, in dem die Partner beispielsweise im Excellence-Cluster Sustainable and Energy Efficient Aviation (SE2A) aber auch in neuen EU-Projekten beteiligt sind (HESTIA, EFACA). Gleichfalls sind im Schienenverkehr und für den Straßenverkehr wasserstoffbasierte Verbrennungskonzepte von zunehmendem Interesse, weil sie beispielsweise im Vergleich zu wasserstoffbasierten Brennstoffzellenantrieben eine geringere Systemkomplexität haben und eine erhöhte Robustheit aufweisen. Zudem sind die Reinheitsanforderungen an den Wasserstoff sehr gering (z.B. H2-ICE-LOC).

Vielfältige Forschung zu vielfältigen Anwendungsfeldern

Für stationäre Anwendungen ist die direkte wasserstoffbasierte Verbrennung besonders interessant. Dies zeigt beispielsweise das Projekt H2-BHKW zur kombinierten dezentralen Strom- und Wärmegewinnung, sowie zahlreiche derzeit in der Antragsphase befindliche Projekte (die hier noch nicht aufgeführt sind). Hierzu zählen auch die Anwendungen in der industriellen Verfahrenstechnik, beispielhaft das Projekt OptiProGRessAl und beispielhaft die Anwendung zur Stahlerzeugung (hier nicht als Projekt aufgeführt).

Sehr interessant ist auch die Weiterverarbeitung von Wasserstoff zu flüssigen Energieträgern (die im regenerativen Fall bei Nutzung von CO2 aus der Biosphäre als treibhausgasneutrale „eFuels” bezeichnet werden). Gerade in der Langstreckenmobilität (Luftfahrt, Schifffahrt, Langstrecken-Straßenverkehr) ist der Vorteil der sehr viel höheren Energiespeicherdichte von flüssigen Energieträgern entscheidend (Projekte MOBILISE, SE2A, sowie weitere in der Vorbereitung befindliche Projekte).

Ausblick

Die Nutzung von grünem Wasserstoff wird absehbar mittels Verbrennung eine große Bedeutung erlangen, weil sie vollständig CO2-frei stattfinden kann und fast keine Schadstoffe (keinerlei Ruß und unverbrannte Kohlenwasserstoffe) aufweist. Eine Herausforderung für die Forschung und Entwicklung verbleibt die Stickoxid-Bildung sowie die sehr hohe Reaktivität der Wasserstoffverbrennung im Vergleich zur Erdgasverbrennung. Zahlreiche Forschungsprojekte sind hier unterwegs, um beispielsweise existierende industrielle Verbrennungssysteme durch Modifikationen zur Wasserstoff-Tauglichkeit zu bringen.

Dies gilt auch für den Sektor der Mobilität. Hier sind allerdings flüssige Energieträger (die in der Zukunft nachhaltig aus „grünem” Wasserstoff und Kohlenstoff aus der Biosphäre, z.B. aus Biomaterial, hergestellt werden und dann weitgehend CO2-neutral sind) aufgrund der viel höheren Energiespeicherdichte notwendig. Die Forschung und Entwicklung in diesem Bereich der „eFuels” hat erst angefangen und wird absehbar sehr an Bedeutung zunehmen. In der Luftfahrt werden hier beispielsweise die „Sustainable Aviation Fuels - SAF” diskutiert, die aber dringend durch verbesserte eFuels auch schadstofffrei werden müssen. Ein Ansatz dazu wird im Excellence-Cluster Sustainable and Energy Efficient Aviation (SE2A) erforscht. Weitere Forschungsanträge – beispielsweise zur Schifffahrt mit Ammoniak oder Methanol – sind in Vorbereitung.

Interesse an einer Zusammenarbeit?

Dr. Knut Kappenberg

Forschungsservice

Telefon: +49 5321 3816 8093

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Projekte in Fokusgruppe 3

Kurzname Thema Partner Beginn Ende Förderung Weblink
Mobilise Regenerative Kraftstoffe der Zukunft TUBS, LUH 01.05.2017 31.10.2022 Land Nds. n.a.
SE2A eFuels im Luftverkehr LUH, PTB, TUBS 01.01.2019 31.12.2026 DFG Hannover
Braunschweig
Decarb Metrology for decarbonising the gas grid PTB 01.06.2021 31.05.2024 EU decarb
ZuKiNi Zukünftige Kraftstoffe in Niedersachsen LUH 01.12.2021 31.06.2023 EFRE-Nds. n.a.
Wasserstoff-Campus Reallabor für Lehre mit H2 LUH 01.12.2021 31.10.2023 Region Hannover n.a.
OptiProGRessAl H2-basierte Industrieprozesse TUBS-IFS 01.01.2022 31.12.2024 Bund enargus
Axialturbinen-ATL für Magerkonzepte Abgasturbolader für H2-unterstützte motorische Verbrennung TUBS 01.04.2022 31.03.2024 Bund, EU H2-Antrieb
H2 ICE-LOC H2 im Schienenverkehr TUBS 18.07.2022 30.11.2024 Stadt Salzgitter Salzgitter
HESTIA Hydrogen Combustion in Aero Engines LUH 01.09.2022 31.08.2026 EU HESTIA
H2-BHKW H2-betriebenes Blockheizkraftwerk LUH 01.11.2022 31.10.2024 Region Hannover n.a.
RingWaBe Vergleichbarkeit der Wasserstoffqualitätsanalytik PTB, u.a. 01.12.2022 31.12.2025 Bund enargus
EFACA H2 im Luftverkehr TUBS 01.01.2023 31.12.2026 EU cordis
MetHyTrucks Metrology for hydrogen fuel sampling for heavy duty transport PTB 01.05.2023 30.04.2026 EU n.a.
PriSpecTemp Primary spectrometric thermometry for gases PTB 01.05.2023 30.04.2026 EU n.a.

Mitglieder in Fokusgruppe 3